- Varga
- Varga,1) [russisch 'varga, ungarisch 'vɔrgɔ], Jenő (Eugen), russisch Jewgenij Samoilowitsch Wạrga, sowjetischer Volkswirtschaftler ungarischer Herkunft, * Nagytétény (heute zu Budapest) 6. 11. 1879, ✝ Moskau 7. 10. 1964; 1918 Professor in Budapest, 1919 Volkskommissar für Finanzen und Vorsitzende des Obersten Volkswirtschaftsrats der Ungarischen Räterepublik; emigrierte 1920 in die Sowjetunion und wurde dort Mitglied der KPR (B) (später KPdSU); 1927-47 Leiter des Instituts für Weltwirtschaft und Weltpolitik der Moskauer Akademie der Wissenschaften sowie Berater J. W. Stalins. Varga entwickelte Methoden der marxistischen Konjunkturanalyse und trat mit Arbeiten über Wirtschaftszyklen und -krisen hervor.G. Duda: J. V. u. die Gesch. des Inst. für Weltwirtschaft u. Weltpolitik in Moskau 1921-1970 (1994).2) ['vɔrgɔ], Tibor, britischer Violinist ungarischer Herkunft, * Raab 4. 7. 1921; studierte u. a. bei J. Hubay und C. Flesch in Budapest und widmete sich v. a. den Werken von J. S. Bach und L. van Beethoven, dem romantischen Repertoire und Neuer Musik (B. Bartók, A. Schönberg, A. Berg). 1949 wurde er Professor an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold, gründete dort 1954 das Kammerorchester T. Varga, das er bis 1988 leitete, und 1964 das Festival T. Varga in Sitten sowie einen Violinwettbewerb.
Universal-Lexikon. 2012.